wie war Dein Einstieg in das Neue Jahr? Normalerweise beginnt der Übergang mit Feiern und guten Wünschen, aber wo war dein Gefühl? Ich bemerkte dieses Jahr, dass ich die Zeit nicht wirklich fühlen konnte. Gemeinsam mit Freunden inmitten der Schönheit der Berge zu sein, das hat mich berührt, das andere schien völlig unbedeutend.

Es ist etwas Schönes gemeinsam zu feiern, aber der Zeitpunkt dafür steht nicht im Kalender. Ich bin der Entscheidende für diesen Schritt. Was berührt mich gerade in diesem Moment? Was erfreut mein Herz? Wo ist mein Gefühl? Wo sind meine Gedanken?

 

Manchmal fallen wir in unsere Gedanken, wir verlieren den Halt und werden von der Strömung erfasst. Auf einmal befinden wir uns im Schleudergang der Ereignisse oder im Hamsterrad der Gedanken. Wie kriege ich dies und jenes erledigt, woran muss ich noch denken, was darf ich nicht vergessen. Vielleicht beschäftigen wir uns aber auch mit vergangenen Ereignissen. Warum ist das Gespräch so emotional geworden, warum werden meine Gedanken verurteilt, warum können wir uns nicht in unseren Unterschieden begegnen?

 

Der Kalender mit seinen Erledigungen und Verpflichtungen ist oft ein Anker. Er gibt mir Struktur und Halt, wenn ich mich gerade verloren habe. Er hilft mir, nicht aus den Augen zu verlieren, was wichtig ist. Er hilft mir zurück auf die Straße zu kommen. Manchmal müssen die tieferen Themen in den Hintergrund rücken. Sie müssen auf das Wochenende, das Ende des Projekts oder den Urlaub warten. Wann ist deine Auszeit? Die Jahreswende führt uns in eine solche Auszeit. Hier bekommen wir die Gelegenheit, das Wesentliche vom Wichtigen zu unterscheiden. Wir können das Alte loslassen und uns auf das Neue fokussieren.

 

Mit neuem Schwung und besten Wünschen in das neue Jahr. Was braucht es, damit mein „Neues“ ins Leben kommt. Aus meiner Sicht braucht es mehr Halt im Moment. Was liebe ich gerade jetzt an diesem Moment, ist eine wunderbare Frage? Gibt es etwas, was ich jetzt gerade liebe? Wo ist mein Gefühl, wo bin ich? Was möchte ich ins Leben bringen? Was zeige ich von mir, meinen Gedanken und meinen Gefühlen? Gerade in diesen Zeiten empfinde ich diese Frage als sehr wesentlich. Ich möchte in einer Welt leben, in der wir uns an unserer Unterschiedlichkeit erfreuen. In der wir uns respektvoll begegnen, auch wenn wir unterschiedliche Meinungen haben.

 

Um dies zu ermöglichen, bedarf es aus meiner Sicht die Selbstverantwortung, zunächst einmal auf sich selbst zu schauen. Wo bin ich gerade in diesem Moment? Wie gehe ich in diese Begegnung, in dieses Gespräch? Dazu ist es wertvoll, einwenig Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Damit dies angesichts all der Verpflichtungen im Außen mit Leichtigkeit geschehen kann, braucht es die Stärkung des inneren Haltes. Wenn ich in mir selbst gefestigt bin, geschieht das andere von ganz allein.