Hallo Du Liebe(r),
mit langsamen und behutsamen Schritten bewegen wir zurück aus dem Lockdown. Die Beschränkungen lockern sich mehr und mehr und die Läden öffnen wieder ihre Türen. Was bleibt ist eine Maske zum Schutz und zur täglichen Erinnerung.
Ich weiß nicht wie es Dir damit geht. Für mich war es schon etwas Besonderes mit einer solchen Gesichtsbedeckung in den Supermarkt zu gehen. Neben dem ungewohnten Atem ist auch der Kontakt untereinander anders geworden. Irgendwie ist für mich als hätte sich etwas Inneres nun nach außen gekehrt. Etwas was sonst eher subtil oder verborgen standfand, ist jetzt ganz offensichtlich geworden.
Eine Maske, eine Form der Verkleidung oder Verschleierung, um die Identität einer Person zu verbergen und durch ihre eigenen Züge ein anderes Wesen zu etablieren.
Früher war ich häufig irritiert, wenn ein Gegenüber auf einmal hinter einer Maske verschwand. Eine Rolle spielte und irgendwie nicht richtig fühlbar war. Jetzt ist das was sonst in einer Begegnung im Verborgenen geschah ganz offensichtlich geworden. Ein bisschen erinnert es mich an den Film „They live“ von John Carpenter, in dem der Hauptdarsteller mit einer Sonnenbrille auf einmal eine andere Realität sieht.
Ich finde es total spannend, worauf diese Pandemie unsere Aufmerksamkeit lenkt. Wie gut tut es mir diese Maske beim Verlassen des Ladens wieder abzulegen. Die Kraft eines Lächelns in der Begegnung wieder zu erleben. Und die Leichtigkeit und Schönheit einer vollständigen Begegnung. Für einen vermeintlichen Schutz opfern wir so viel im Miteinander. Es ist so bekräftigend dies so noch einmal zu erleben.
Was wird nach dieser Pandemie übrig bleiben? Wie wird es weitergehen? Es gibt so viel Ungewissheit in diesen Tagen. Aber vielleicht helfen sie auch ein bisschen in einer neuen persönlichen Fokussierung. Jeder von uns geht durch eine ganz individuelle Einweihung. Unsere Begebenheiten und Herausforderungen sind ganz unterschiedlich. Vom normalen Arbeitsverlauf, wirtschaftlichem Krisenmanagement über Home-Office und ganztags Kinder (Schul-)Betreuung etc. gibt so
viele unterschiedliche Konstellationen.
Was nimmst Du mit aus diesen Monaten?
Vielleicht ist es auch erst einmal nur die Einsicht, dass ich dringend eine Auszeit brauche. Wenn sich die Dinge weiterhin positiv entwickeln, werden wir uns zum Yoga-Retreat „Jenseits der Maske“ vom 19.-21. Juni an der Nordsee treffen. Neben der Entspannung mit Yoga, Spazieren gehen und traumhaftem Bio-Essen werden wir uns Zeit nehmen für eine tiefgreifende Reflektion dieser Zeit. Du kannst dich freuen auf ein total schönes und erholsames
Wochenende an der Nordsee.
Du musst Dir über das letztendliche Stattfinden keine Gedanken machen. Falls es nicht möglich sein wird, werden die Beträge selbstverständlich zurückerstattet.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Gesundheit in dieser Zeit,
bis ganz bald, alles Liebe
Axel Neo